Wirtschaft: Konsumklima legt leicht zu
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Konsumklima legt leicht zu


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Im Oktober leicht angestiegen: Die Bereitschaft, sich etwas gönnen zu wollen.
Im Oktober leicht angestiegen: Die Bereitschaft, sich etwas gönnen zu wollen.

Nürnberg (abz). Nach der turbulenten Entwicklung in den vergangenen Monaten hat sich die Verbraucherstimmung im Oktober – zumindest vorerst – stabilisiert.

 Während die Konjunkturerwartungen minimale Einbußen erleiden, legen sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zu. Das Marktforschungsinstitut GfK prognostiziert für das Konsumklima im November 2022 -41,9 Punkte und damit 0,9 Punkte mehr als im Oktober dieses Jahres (revidiert -42,8). Die sind die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Oktober 2022. 

Nachdem die Konsumneigung acht Mal in Folge Einbußen hinnehmen musste, gewinnt sie damit wieder leicht hinzu. Mit einem Plus von zwei Punkten erreicht der Indikator -17,5 Punkte. Er liegt damit noch immer deutlich niedriger als während der Corona-Lockdowns in den vergangenen beiden Jahren. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus knapp 37 Punkte. 

Noch keine Rede von einer Trendwende

Nach einer längeren Phase mit zum Teil starken Rückgängen hat sich die Stimmung im Oktober wieder etwas beruhigt. Folglich beendet das Konsumklima – zumindest vorerst – seinen Absturz. „Es ist momentan sicherlich zu früh von einer Trendwende zu sprechen. Die Situation bleibt für die Konsumstimmung sehr angespannt“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Die Inflation ist zuletzt in Deutschland auf zehn Prozent gestiegen, die Sorgen um die Sicherheit der Energieversorgung werden nicht geringer. Deshalb bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Stabilisierung von Dauer ist oder angesichts des kommenden Winters eine weitere Verschärfung der Lage befürchtet werden muss.“

In welchem Umfang die beschlossenen Maßnahmen zur Deckelung der Energiepreise die Inflation dämpfen werden, könne aktuell noch nicht beurteilt werden. Solange die Inflation hoch bleibe und Zweifel an einer uneingeschränkten Energieversorgung bestünden, werde sich das Konsumklima nicht spürbar und nachhaltig erholen können. 

Konsumneigung dürfte niedrig bleiben

Trotz des Anstieges in diesem Monat könne keine Entwarnung gegeben werden, so GfK. Explodierende Energie- und Lebensmittelpreise würden die Kaufkraft der Einkommen der privaten Haushalte mindern und sorgten für den anhaltenden Einkommenspessimismus. Und nach den bislang vorliegenden Prognosen werde die Inflation auch im kommenden Jahr hoch bleiben. Angesichts der stark gestiegenen Energiepreise gingen sollten die Haushalte davon ausgehen, künftig wesentlich mehr finanzielle Mittel für das Heizen aufwenden zu müssen. Dieses Geld fehle damit für andere Anschaffungen, und entsprechend werde die Konsumneigung auch in den kommenden Monaten niedrig bleiben.

Im Gegensatz zur Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung kann die Konjunkturerwartung im Oktober nicht zulegen. Der Indikator verliert minimale 0,3 Zähler und sinkt damit auf -22,2 Punkte. Im Vergleich zu Oktober 2021 beträgt das Minus knapp 69 Punkte.




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