Untersuchung: Weizen mit Pilzgift belastet
Untersuchung

Weizen mit Pilzgift belastet


Shutterstock/Alex Sun
Dieser Weizen scheint unbelastet.zu sein.
Dieser Weizen scheint unbelastet.zu sein.

Eine gemeinsame Studie zweier Universitäten in England belegt: Auch kleine Mengen können gesundheitsschädlich sein.

Frankfurt (abz). Annähernd die Hälfte des in Europa geernteten Weizens ist vom sogenannten Fusarium-Pilz befallen und enthält dadurch Pilzgifte (Mykotoxine), die gesundheitsschädlich sind. Dies geht aus einer gemeinsamen Studie der University of Exeter und der University of Bath hervor.

Allein in den zehn Jahren vor der Corona-Pandemie waren 75 Millionen Tonnen Weizen unbrauchbar beziehungsweise nicht geeignet für die menschliche Ernährung.

Belasteter Weizen ist auch in den Handel gelangt

Das bedeute laut Studie allerdings nicht, dass die meisten Menschen den Fusarium-Pilz noch nicht zu sich genommen haben. Denn auch Weizen, der für den Handel zugelassen wurde, enthalte noch Reste des Pilzes.

Ein Grund für dessen Ausbreitung könnte die Hitze und Dürre der letzten Jahre sein. Hohe Temperaturen stehen im Verdacht, die Bildung der Mykotoxine zu verursachen. Doch endgültige Klarheit gibt es unter den Forschenden noch nicht.

„Wir müssen mehr darüber wissen, wie sich der Fusarium-Befall auf den Feldern entwickelt und welche Gebiete künftig am stärksten gefährdet sind“, so Dan Bebber, Co-Autor der Studie von der University of Exeter. „Gerade im Zuge des Klimawandels wird dies immer wichtiger.“

Fusariums-Toxine sind grundsätzlich giftig für Mensch und Tier und können akut zu Übelkeit und Erbrechen führen. Das Pilzgift Deoxynivalenol (DON) kann zudem zu Wachstumsstörungen führen, Zearalenon (ZEA) kann bestimmte Krebsarten begünstigen und den Hormonhaushalt stören.

Laut Studie können auch kleine Mengen der gebildeten Toxicine bei Verzehr zu einer „chronischen, schleichenden Gesundheitsbelastung führen“.

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