Nach Ende der Corona-Lockdowns herrscht in vielen Stadtzentren immer noch weniger Betrieb. Einer Studie zufolge besucht fast jeder Fünfte Deutsche die Geschäftsviertel wenig bis gar nicht mehr.
Frankfurt (abz). Deutschlands Innenstädte haben durch die Corona-Einschränkungen der vergangenen Jahre enorm gelitten und es sind tiefe Spuren zurückgeblieben. Das zeigt die Studie "Cima-Monitor – Deutschlandstudie Innenstadt 2022". Hier gaben nahezu 20 Prozent der Deutschen an, die Innenstädte weniger oder gar nicht mehr zu besuchen. Zudem zeigt sich eine große Lücke zwischen der Attraktivität des Einzelhandels und anderen Branchen oder Aktivitäten.
Gastronomie kann nicht mehr punkten
Der Einzelhandel ist immer noch stärkster Frequenzbringer und zieht 56 Prozent der Innenstadtbesucher an. Wegen der Gastronomie oder öffentlichen Grünflächen kommen nur 17 Prozent der Besucher in die Zentren.
Der Handelsverband Deutschland (HDE), der Deutsche Städtetag sowie der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordern deshalb Bund, Länder und alle anderen Akteure auf, die Rahmenbedingungen zu verbessern. "Der Einzelhandel ist und bleibt aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger der Anziehungspunkt Nummer eins. Daher ist der Einzelhandel nach wie vor die Schlüsselbranche für die weitere Entwicklung der Innenstädte", sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Vielfältige Maßnahmen notwendig
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) plädiert für vielfältige Maßnahmen zur Stabilisierung der Innenstädte und Ortskerne. Neben attraktiven Einkaufsmöglichkeiten brauche man "mehr Grün und Blau", aber auch spannende Gastronomie-, Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote. "Nur mit einem vielfältigen Nutzungsmix schaffen wir lebenswerte Innenstädte", sagt DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg.
Von den Händlern leiden vor allem der Buch-, Spielwaren- und Modehandel unter der geringeren Frequenz in den Fußgängerzonen. Die geplante Schließung von rund 40 weiteren Galeria-Filialen könnte die Lage noch verschlimmern, meinen Experten. (ain)
Dieser Text erschien zuerst auf www.lebensmittelzeitung.net.