Verzweifelter Bäcker verdoppelt Ausbildungsgehalt

Bamberg (abz). „Im letzten Jahr habe ich keine einzige Bewerbung bekommen. Das hatte ich so noch nie“, so Matthias Loskarn von der Bäckerei Loskarn in Bamberg gegenüber dem Onlineportal „infranken.de“. Wie so viele Betriebe hat er Probleme, neue Auszubildene zu finden. Einen Bäcker und zwei Konditoren bildet er aktuell aus, im Verkauf niemanden. In der Vergangenheit sind fertig ausgelernte Kräfte nicht in seiner Bäckerei geblieben – Grund zur Sorge für den Bäckermeister, der seine vier Filialen mit Fachkräften ausstatten möchte.

Um dem entgegenzuwirken, will Loskarn nun mehr Gehalt für Bäcker-, Konditor- oder Verkaufsazubis bieten. Gleich das Doppelte plant er zu zahlen: Im ersten Lehrjahr 1350 Euro statt 675 Euro, im zweiten 1510 Euro statt 775 Euro und im dritten 1770 Euro anstatt 865 Euro. Er hofft, so zumindest den Aspekt Finanzen aus dem Weg räumen zu können. Doch auch um die Angst vor der Nachtarbeit weiß der Bäckermeister. In seiner Backstube beginnt der Arbeitstag um 2:30 Uhr, Auszubildende könnten nach Absprache aber auch um 4 Uhr morgens beginnen.

„Mir geht es wirklich darum: Wir brauchen dringend Leute, die qualifiziert sind“, betont der Bäckereiinhaber. „Wer mit einer Maschine arbeitet, muss diese auch bedienen können“, gibt er zu bedenken. “Man muss zum Beispiel wissen: Was passiert gerade mit dem Teig.“