Wasgau-Markt in Landau (Pfalz).
Der Umsatz erreichte eine neue Bestmarke. Die Wasgau Bäckerei konnte ihren Umsatz 2022 im zweistelligen Prozentbereich steigern. Beim Ergebnis verzeichnete der Händler aber einen Rückgang.
Pirmasens (abz). Inflation, hohe Energiepreise und gestörte Lieferketten haben Wasgau im vergangenen Jahr unter Druck gesetzt. Dennoch hat der Konzern mit Hauptsitz in Pirmasens in Rheinland Pfalz nach eigenen Angaben stabile Ergebnisse erzielen können. Mit einem Rekordumsatz von 607 Mio. Euro (Vorjahr: 565 Mio. Euro) habe der Händler seine Erwartungen übertroffen. Getragen wurde das Wachstum vor allem vom Großhandel: Hier legte der Umsatz um 25,6 Prozent auf 163 (130) Mio. Euro zu. Den Löwenanteil trugen die sechs Cash+Carry-Märkte bei, die nach dem Auslaufen der staatlichen Corona-Maßnahmen von Nachholeffekten in der Gastronomie profitiert hätten, so das Unternehmen.
Im Segment Einzelhandel erhöhten sich die Erlöse dagegen nur leicht um 2,1 Prozent auf 444 (435) Mio. Euro. Neben den Neueröffnungen der Märkte in Landau sowie eines Interims-Verkaufs in Mannheim hat der Konzern vor allem in die Modernisierung investiert: Fünf Märkte wurden grundlegend umgebaut. Gute Ergebnisse erzielte auch die Wasgau Bäckerei GmbH, die ihren Umsatz um 13,8 Prozent auf 48 (42) Mio. Euro steigerte. In Dahn wurde zudem die erste Stand-Alone-Bäckerei eröffnet.
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat der Konzern allerdings einen deutlichen Rückgang hinnehmen müssen. Mit 11,5 Mio. Euro (14,8) liege das Ebit aber immer noch oberhalb des langjährigen Durchschnitts und der eigenen Erwartungen, betont das Unternehmen. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich marginal auf 30,2 (30,1) Prozent. Für Neuanschaffungen wendete Wasgau 28,7 (22,8) Mio. Euro auf. Wegen des hohen Investitionsbedarfs und um den Ertrag zu erhöhen, schlägt der Vorstand eine Dividende von 0,12 (0,24) Euro je Aktie als Ausschüttung an die Aktionäre vor.
Vorstand erwartet für 2023 weniger Gewinn
Die Gewinnerwartungen für 2023 sind nach den verhaltenen Konjunkturprognosen von Bundesregierung und Wirtschaftsexperten gedämpft. Für das Konzern-Ebit erwartet der Vorstand einen Wert zwischen 7 und 10 Mio. Euro – deutlich weniger als 2022.
Mit 3647 Mitarbeitern gehört Wasgau nach eigenen Angaben zu den größten Arbeitgebern in der Region. Kern des Unternehmens sind 71 Wasgau Super- und Verbrauchermärkte mit Verkaufsflächen zwischen 600 und 3200 Quadratmetern sowie sechs Cash-und-Carry-Märkte. Sie befinden sich vor allem in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Über 85 Prozent des Umsatzes erzielt der Händler innerhalb dieser Vertriebsschienen. Darüber hinaus nutzen mehr als 40 selbstständige Einzelhändler die Wasgau Produktions & Handels AG als Einkaufs- und Dienstleistungszentrale. Die konzerneigene Metzgerei und Bäckerei versorgt Märkte und Geschäfte mit Fleisch-, Wurst- und Backwaren. (ain)
Dieser Text erschien zuerst auf www.lebensmittelzeitung.net.