Das Bundeskabinett hat ein Eckpunktepapier zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten verabschiedet.
Berlin (abz). Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung die Einwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland deutlich erleichtern. Dazu hat das Bundeskabinett ein Eckpunktepapier zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten verabschiedet. Darin vorgesehen ist unter anderem, dass Menschen künftig über ein Punktesystem nach Deutschland einwandern können, auch wenn sie noch keinen Arbeitsplatz vorweisen können.
Die geplante Neuregelung sieht auch vor, dass Drittstaatsangehörigen "mit gutem Potenzial" der Aufenthalt zur Suche eines Arbeitsplatzes ermöglicht wird. "Wir werden auf Grundlage eines transparenten, unbürokratischen Punktesystems eine Chancenkarte zur Arbeitsplatzsuche einführen", heißt es in dem Papier. Als Auswahlkriterien werden Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Deutschlandbezug und Alter genannt. Nach den Eckpunkten soll das Kabinett im ersten Quartal 2023 auch die entsprechenden Gesetzentwürfe absegnen.
Mit den Neuerungen will die Bundesregierung gegen den teils sehr tiefgreifenden Fachkräftemangel in Deutschland vorgehen. Auch internationale Studierende und Auszubildende sollen es den Plänen zufolge künftig leichter haben, in Deutschland dauerhaft beruflich Fuß zu fassen.
Aus Sicht von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil geht es bei den geplanten neuen Regeln für die Zuwanderung von Fachkräften darum, den Wohlstand des Landes zu sichern. "Unser Ziel ist das modernste Einwanderungsrecht in Europa, denn wir konkurrieren mit vielen Ländern um kluge Köpfe und helfende Hände", sagte der SPD-Politiker dem SWR-Hauptstadtstudio. "Dass wir die richtigen Kräfte bekommen, sichert den Wohlstand in Deutschland."
Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer forderte eine Neuausrichtung der Ausländerbehörden und der deutschen Botschaften im Ausland. "Die Ausländerbehörden müssen ,Welcome-Center' werden, Visa müssen schneller erteilt werden. Sonst kommen die Leute nicht, zumal Deutschland ja ohnehin nicht den allerbesten Ruf als Einwanderungsland hat."
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