Berlin (abz). Am heutigen Freitag, dem Tag des Deutschen Brotes, ernennt der Zentralverband den neuen Brotbotschafter. Den Titel erhält Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitzender und Bundestagsabgeordneter aus Munster/Niedersachsen. Er folgt damit auf Gitta Connemann (CDU).
Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands, würdigt Klingbeil als engagierten Politiker, der sein Ohr an der Basis habe und zuhöre. „Mit Lars Klingbeil ist das Amt des Brotbotschafters 2023 ideal besetzt. Er ist jung, ambitioniert und leidenschaftlich und verkörpert damit Eigenschaften, die auch auf die Innungsbäcker zutreffen.“
Am 9. Mai wird dem Politiker auf der festlichen Abendveranstaltung in Berlin Urkunde, Pokal und Bäckerjacke überreicht. Vorgänger von Lars Klingbeil als Brotbotschafter waren Politiker wie Cem Özdemir, Peter Altmaier, Christian Lindner und Gitta Connemann, aber auch Schauspielende wie Almila Bagriacik und Simon Licht.
Warum haben Sie dieses Ehrenamt angenommen?
Lars Klingbeil: Die deutsche Brot- und Brötchenkultur ist einmalig. Gestärkt und erhalten werden kann sie nur mit einem starken Bäckerhandwerk. Dafür möchte ich als Brotbotschafter 2023 werben. Als Brotbotschafter möchte ich mein Engagement für dieses traditionelle deutsche Handwerk noch einmal intensivieren.
Welche besondere Verbindung haben Sie zum Brot?
Klingbeil: Das Abendbrot war bei uns zu Hause eine wichtige Mahlzeit – da hat man den Tag besprochen und sich als Familie getroffen. Auf den Tisch kam dabei ein frisches Brot vom Bäcker und Aufschnitt. Ganz klassisch also.
Was macht für Sie heute gutes Brot aus? Welche Bedeutung hat das Bäckerhandwerk dabei?
Klingbeil: Das Bäckerhandwerk steht für Qualität. Ich habe viele gute Bäckermeisterinnen und Bäckermeister in meinem Wahlkreis in der Lüneburger Heide, bei denen ich immer wieder zu Gast bin. Deshalb kann ich aus voller Überzeugung sagen: Gutes Brot schmeckt man einfach. Die Unterschiede zu Backshops und Ketten sind groß, und ich sage es mal etwas flapsig: Ich habe keine Lust auf das geschmackliche Einerlei der Brotindustrie.
Das Bäckerhandwerk ist mittelständisch geprägt und hat mit der Backindustrie den größten Wettbewerber. Wie kann das Bäckerhandwerk politisch gestärkt werden?
Klingbeil: Beim Handwerksbäcker schmeckt das Brot selbstverständlich am besten. Davon abgesehen ist es uns als SPD ein großes Anliegen, den Mittelstand zu stärken. Es geht darum, Rahmenbedingungen so zu organisieren, dass Handwerksbetriebe wettbewerbsfähig sind und erfolgreich agieren können. Und wir müssen dafür sorgen, dass gerade mittlere und kleine Unternehmen Förderprogramme und Investitionszuschüsse einfacher beantragen können. Das gilt natürlich auch für Bäckereien.
Welche Rahmenbedingungen sollten sich ändern, damit das Handwerk wieder seinem Handwerk nachgehen kann und nicht einen Großteil der Zeit im Büro verbringt?
Klingbeil: Wir haben uns in der Ampel-Regierung vorgenommen, die Dinge in diesem Land einfacher zu machen. Das gilt ganz generell für viele Abläufe und Regeln und soll am Ende natürlich auch Unternehmerinnen und Unternehmer entlasten. Helfen wird dabei die Digitalisierung von Verfahren. Da müssen wir deutlich schneller werden.