Aktion: Bäcker rufen „#Alarmstufe_Brot“ aus
Aktion

Bäcker rufen „#Alarmstufe_Brot“ aus


Bäckerinnung Rhein-Ruhr
In Düsseldorf verteilten Bäcker „5000 Berliner für die Ampel“.
In Düsseldorf verteilten Bäcker „5000 Berliner für die Ampel“.

In zahlreichen Städten beteiligen sich Betriebe an der Aktion, um auf ihre angespannte wirtschaftliche Situation aufmerksam zu machen.

Frankfurt (abz). Mit ihrer Aktion „5000 Berliner für die Ampel“ haben heute in Düsseldorf Handwerksbäcker an Straßenkreuzungen gestanden und die Siedegebäcke an Autofahrer verteilt. Auf diese Weise wollten die Teilnehmenden auf die Forderungen der Branche nach Erleichterungen bei den Energiekosten unter dem Hashtag #Alarmstufe_Brot hinweisen.
„Die Aktion war sehr gut. Wir haben Menschen positiv mitgenommen und sie animiert, sich mit uns zu solidarisieren“, sagte Bäckereiinhaber Thomas Puppe im Gespräch mit ABZ. Nachmittags gingen er und Kollegen in den Düsseldorfer Landtag zu Gesprächen mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums.
Angesprochen auf die Zurückhaltung des Zentralverbandes in Berlin nach groß angekündigter Großveranstaltung meinte Puppe: „Wenn unsere Situation noch nicht in die Politik vorgedrungen wäre, hätte man eine große Demo machen sollen.“ Mittlerweile wisse aber der gemeine Politiker um den Notstand seiner Branche. „Daher sind aktuell konstruktive Aktionen besser, als die große Keule zu schwingen“, so Puppe weiter.

"Das bisher Beschlossene reicht nicht aus“

„Wir erleben derzeit eine kräftezehrende Krise, die unsere Betriebe an ihre Grenzen bringen“, erklärt Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes, die Beweggründe für den heutigen Aktionstag. „Seit Monaten fordern wir die Regierung auf, unser energieintensives Handwerk zu unterstützen, führten zahlreiche Gespräche mit der Politik. Doch die bisher beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus, da einige Bäcker durch das Raster fallen.“
Die Forderungen im Überblick:
  • Zügige Einrichtung eines Härtefallfonds für Betriebe, die durch die Energiepreise in die Verlustzone geraten und für Betriebe, die durch die Energiekrise mit stark sinkenden Gewinnen kämpfen.
  • Schließung der Winterlücke: Ausdehnung der Einmalzahlung auf Januar und Februar.
  • Preisbremsen für energieintensive KMU: Absenkung der Strompreisbremse auf 13 ct/kWh netto und Anpassung der Gaspreisbremse auf 5 ct/kWh netto.
  • Versorgungszwang für Unternehmen, die derzeit keine neuen Strom- / Gasverträge erhalten.

Zum Aktionstag haben sich nicht nur in Berlin und Düsseldorf zahlreiche Innungsbäcker getroffen, sondern auch in anderen Städten fanden Protestaktionen statt. In Magdeburg und Hannover erhielten die jeweiligen Wirtschaftsminister einen Forderungskatalog der Handwerksbäcker. In München übergab das Lebensmittelhandwerk seine Forderungen an die Staatskanzlei.




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